Geschäftsmöglichkeiten für Kanadier in Paraguay
„Dass Paraguay eines der fünf Länder in Lateinamerika und der Karibik ist, die die Auslandsinvestitionen während der Pandemie im Jahr 2020 trotz eines regionalen Rückgangs der Auslandsinvestitionen um fast 40 % gesteigert haben, ist ein Meilenstein, der bekannt sein muss“, sagte Claver-Carone, der stellte fest, dass Paraguays stabile Politik und sein bedeutendes Humankapital, einschließlich einer der jüngsten Arbeitskräfte in der Region, bedeuten, dass „alle Chips für den Erfolg auf dem Tisch liegen“.
Der IDB-Präsident stärkte den Status des Landes als eines der besten Länder für Investitionen in Lateinamerika und hob auch seinen Status als regionaler Marktführer im Bereich erneuerbare Energien hervor: ein zunehmend wichtiger Sektor für Volkswirtschaften auf der ganzen Welt, die eine nachhaltigere Zukunft entwickeln wollen. Angesichts der attraktiven Gesetze und des Steuersystems für doppelte Wohnsitze in Paraguay sollte das Land definitiv auf dem Radar jedes kanadischen Staatsbürgers stehen, der in Lateinamerika investieren, ein Unternehmen gründen oder erweitern möchte, wie wir in diesem Beitrag untersuchen werden.
Investieren in Paraguay
Paraguay ist eine aufstrebende Agrarwirtschaft, die sich auf die Sojabohnenproduktion und die Stromerzeugung aus Wasserkraft spezialisiert hat. Wasserkraft macht fast 100 % des Stroms Paraguays aus, wobei 90 % der erzeugten Energie exportiert werden, hauptsächlich in die Nachbarländer Argentinien und Brasilien. Die Weltbank stuft Paraguay als Land mit oberem mittlerem Einkommen ein, dessen Finanzierungsbedarf kurz- bis mittelfristig hoch bleiben wird, weist jedoch darauf hin, dass das Land im Vergleich zu seinen regionalen Nachbarn von einer geringen Risikoprämie profitiert.
Bezeichnenderweise prognostiziert die Economist Intelligence Unit (EIU), dass Paraguay das erste südamerikanische Land sein wird, das sich von der durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise erholen wird, wobei das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Niveau vor der Pandemie zurückkehren wird – und möglicherweise sie zu übertreffen – später in diesem Jahr. Die nationale Erholung wird durch den ehrgeizigen Konjunkturplan der Regierung in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar vorangetrieben, der sich auf die Erhöhung der Investitionen in Infrastruktur- und öffentliche Bauprojekte sowie auf alternative Finanzierungs- und Beschaffungsmodelle konzentriert.
Die COVID-19-Pandemie hatte tiefgreifende Auswirkungen sowohl auf die globale als auch auf die nationale Wirtschaft, aber Paraguay hat sich von der Masse abgehoben, indem es eine Reihe von Richtlinien eingeführt hat, die dazu beigetragen haben, ausländische Direktinvestitionen (FDI) seit Anfang 2020 anzuziehen und sie zu machen eines der besten und zuverlässigsten Länder, um in Lateinamerika zu investieren. Einige Experten behaupten, das Land habe die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie bisher besser überstanden als jede andere Nation in der Region.
Ende 2020 kündigte die Regierung eine Straffung des Wohnsitzverfahrens für ausländische Investoren an – eine Ergänzung zu den bereits attraktiven Gesetzen zum doppelten Wohnsitz des Landes – und versuchte, das Niedrigsteuersystem und die langfristige Stabilität des Landes zu fördern, um mehr Investitionen anzuregen. Bei der Ankündigung der Initiative wies der damalige Finanzminister Benigno López darauf hin, dass „hier keine Geschichte von Beschlagnahmen oder Änderungen der Investitionsregeln vorliegt“. Anfang des folgenden Jahres konsolidierte die Regierung die ursprünglich 2019 eingeführten Vorschriften für Verrechnungspreise, um das Land an die OECD-Standards anzupassen. Die OECD wird oft als „Club der guten Praxis“ bezeichnet und schafft dank ihrer anspruchsvollen Standards und ihrer demokratischen Handelspraktiken auf dem freien Markt weltweit das Vertrauen der Investoren.
Neben erneuerbaren Energien kann Paraguay mit mehreren starken Investitionsmöglichkeiten aufwarten, darunter ein boomender Immobiliensektor, der potenziell 50 % höhere Renditen bietet als in anderen Märkten der Region, und eine blühende Startup-Szene in wichtigen Zentren wie der Hauptstadt Asunción und Ciudad del Este. Das Land hat auch einen gut etablierten Agrarsektor, zu dessen Hauptprodukten Sojabohnen gehören, die hauptsächlich als Tierfutter verwendet werden – die Nachfrage aus China hat in den letzten fünf Jahren zu einem Anstieg der Sojaproduktion in Paraguay um 69 % geführt, was es zum drittgrößten Exporteur der Welt macht – ganz zu schweigen von beeindruckenden Öl- und Gasreserven für ein Binnenland.
Paraguay genießt freien Handelszugang zu Schlüsselmärkten als Mitglied des Südlichen Gemeinsamen Marktes, auch bekannt als Mercosur: eine 30 Jahre alte Wirtschaftsinitiative, der auch große Volkswirtschaften wie Argentinien, Brasilien und Uruguay als Mitglieder angehören. Das Land befindet sich derzeit auch in Verhandlungen mit Chile, um sein erstes bilaterales Freihandelsabkommen (FTA) abzuschließen, das das Potenzial hat, bedeutendere Möglichkeiten für in- und ausländische Investoren zu schaffen.
Geschäftsbeziehungen zwischen Kanada und Paraguay
Kanadas Handelsbeziehungen zu Paraguay sind bescheiden, wachsen aber, und die kanadischen Exporte nach Paraguay wurden im Jahr 2020 auf 15,2 Millionen Kanadische Dollar geschätzt. Paraguay erhält wichtige Unterstützung von internationalen Finanzinstitutionen wie der InterAmerican Development Bank (IADB), der Weltbank, CAF (the Entwicklungsbank Lateinamerikas), der Japan International Cooperation Agency und der FONPLATA Development Bank, so dass seine Wirtschaft eng mit der westlicher Staaten wie Kanada verbunden ist.
Der Canadian Trade Commissioner Service hat kürzlich erklärt, dass er zuverlässige Investitionsmöglichkeiten für Kanadier in den Bereichen Consulting Engineering, Public Sector Advisory und Paraguays relativ kleiner Finanzmarkt sowie Rechtsberatungsdienste sowohl für die paraguayische Regierung als auch für private Konsortien vorsieht.
Kanadischen Unternehmen, die am lokalen Markt interessiert sind, wird empfohlen, IFI-finanzierte Ausschreibungen zu überwachen und Beziehungen zu großen lokalen Bauunternehmen aufzubauen, die an P3-Projekten beteiligt sind (einschließlich Ocho A, Tecnoedil, TOCSA, Concret-Mix, Ecomipa [Empresa Constructora Minera Paraguaya S.A.], Roggio ), sowie lokale Rechtsberater wie Ferrere oder Livieres Guggiari und wichtige Beamte des öffentlichen Sektors, die an der Entwicklung der Infrastruktur beteiligt sind.
Öffentlich-private Investitionsregulierung
Im Jahr 2013 erließ die paraguayische Regierung zwei wichtige Regulierungssysteme, die private Investitionen in die Entwicklung der öffentlichen Infrastruktur ermöglichen: Gesetz Nr. 5102/2013 (das Gesetz über öffentlich-private Partnerschaften [PPP oder P3]) und Gesetz 5074/2013 (Gesetz über schlüsselfertige Projekte). .
Das Gesetz über schlüsselfertige Projekte bietet einen rechtlichen Rahmen für die private Finanzierung und den Bau von Schlüsselinfrastrukturprojekten, bei denen Betrieb und Dienstleistungen in der öffentlichen Hand verbleiben. Die Zahlungsverpflichtungen der Regierung werden bei Erreichen von Meilensteinen erteilt und mit staatlicher Garantie gewährt. Das P3-Gesetz wiederum regelt langfristige öffentlich-private Partnerschaften für die Planung, den Bau, den Betrieb und die Wartung von Infrastrukturprojekten und -diensten. Projekte können auf Initiative der Regierung, aber auch von Privatpersonen eingereicht werden.
Paraguays größtes Defizit ist die Infrastruktur, daher ist die führende öffentliche Verwaltung das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Kommunikation (Ministerio de Obras Públicas y Comunicaciones), das für die Entwicklung und Ausführung aller P3 in Bezug auf „Transport, Straßen und Autobahnen, Ausbaggern von Flussdiensten, Flusskommunikation und Flughafeninfrastruktur“. Das Finanzministerium bewertet dann Vorschläge und Risikobewertungen für P3 und stellt sicher, dass zukünftige Zahlungen in den Staatshaushalt aufgenommen werden. Darüber hinaus wird ein Treuhandfonds ausschließlich zur Gewährleistung der Zahlung und Liquidität im Zusammenhang mit einem P3-Vertrag eingerichtet, wobei das Finanzministerium als Treuhänder fungiert.
Laufende und geplante Investitionsprojekte
MDie meisten der aktuellen und kommenden P3- und schlüsselfertigen Infrastrukturinitiativen sind Projekte im Zusammenhang mit dem Transport – über Autobahnen, Straßen, Brücken und Wasserstraßen –, die darauf abzielen, die inländische und regionale Konnektivität zu verbessern.
Bisher haben drei P3-Projekte die internationale Ausschreibungsphase erreicht:
- Straßenarbeiten an den Autobahnen Route 2 und 7, derzeit im Gange (507 Millionen US-Dollar);
- Projekt zur Verbesserung, Betrieb und Verwaltung der Flughafeninfrastruktur wird höchstwahrscheinlich als traditionelle öffentliche Ausschreibung (135 Millionen US-Dollar) durchgeführt;
- das Stadtbahnprojekt Asunción, das die Hauptstadt Asunción mit dem nahe gelegenen Vorort Ypacarai verbindet; Die Projektausschreibung wurde aufgrund finanzieller Probleme annulliert und das Projekt wird jetzt geprüft (500 Millionen US-Dollar).
Zwei große P3-Initiativen wurden genehmigt und sind nach Abschluss der technischen Machbarkeitsstudien in vollem Gange:
- Straßenbauarbeiten für die Autobahnen Route 1 & 6, die dieses Jahr ausgeschrieben werden sollen (684 Millionen US-Dollar);
- Projekt für die Ausbaggerung, Signalgebung, Verwaltung und Instandhaltung der Wasserstraße des Paraguay-Flusses (110 Millionen US-Dollar).
Die paraguayische Regierung erwägt auch die Entwicklung sozialer Infrastrukturprojekte im Zusammenhang mit Gesundheit und sanitären Einrichtungen durch P3s, wobei sich mehrere Projekte in der Vormachbarkeitsphase befinden.
Das erste Projekt, das im Rahmen des Turnkey-Gesetzes vergeben wurde, war der 45 Millionen US-Dollar teure Asphaltbelag der Route 6 (Naranjal-San Cristóbal) im Jahr 2017 an das lokale Konsortium Concret-Mix & Associates. Das Projekt Bi-Oceanic Road ist ein weiteres großes laufendes Projekt die nach diesem neuen Gesetz vergeben wurde. Ein Konsortium aus Ocho A und dem Brasilianer Queiroz Galvāo plant den Bau einer 277 km langen Strecke, einschließlich 4 Stahlbetonbrücken, in der Region Central Chaco für insgesamt 443 Millionen US-Dollar. Das Konsortium hat kürzlich die erste internationale Anleihe (732 Millionen US-Dollar) zur Finanzierung eines paraguayischen Infrastrukturvermögens begeben.
Wie wir gesehen haben, beherbergt Paraguay mehrere Investitionssektoren und Möglichkeiten, die für Bürger Kanadas und anderer westlicher Staaten von Interesse sein dürften. Paraguay engagiert sich für die Verbesserung seiner Infrastruktur in verschiedenen Bereichen und heißt kanadische Unternehmen und Unternehmer willkommen, die bei der Entwicklung dieser Projekte helfen möchten. Das Land ermöglicht es Kanadiern – und insbesondere kanadischen Investoren – auch, schnell, einfach und kostengünstig einen doppelten Wohnsitz zu erhalten, was ein weiterer Vorteil ist, den Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie in Erwägung ziehen, in der Region Geschäfte zu machen. Sprechen Sie noch heute mit dem Strategicasa-Team, um mehr zu erfahren!